Heute ist Welt-Down-Syndrom-Tag!

Heute ist Welt-Down-Syndrom-Tag!

Der Welt-Down-Syndrom Tag wurde 2006 ins Leben gerufen und wird seitdem weltweit gefeiert. Das Datum ist dabei nicht zufällig gewählt, sondern hat eine Bedeutung: Beim Down-Syndrom, also Trisomie 21, haben die betroffenen Menschen das 21. Chromosom drei mal.

Wussten Sie schon, dass…

  • zwischen 30.000 und 50.000 Menschen in Deutschland mit dem Down-Syndrom leben?
  • jedes 800. Kind mit dieser Behinderung geboren wird?
  • die geistigen Fähigkeiten von Menschen mit Down-Syndrom äußerst unterschiedlich entwickelt sind? Die Spannbreite reicht von schwerer geistiger Behinderung bis zu nahezu durchschnittlicher Intelligenz.
  • dass die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung 1994 ins Grundgesetz aufgenommen wurde?

Was ist das Down-Syndrom?

Das Down-Syndrom (Trisomie 21) ist ein natürlich vorkommendes Syndrom, das auf einer erhöhten Chromosomenanzahl basiert. Menschen mit Trisomie 21 haben in jeder Zelle ihres Körpers 47 anstatt 46 Chromosomen, das Chromosom 21 ist dreifach vorhanden.

Experten für Gefühle und Entschleunigung

Menschen mit Down-Syndrom wachsen langsam, bleiben unreif und altern schneller.   Doch gerade bei den Themen Gefühlen und Entschleunigung macht ihnen niemand etwas vor. Menschen mit Down-Syndrom sind sehr empathisch. Ihre emotionale Intelligenz ist meist höher als bei anderen Menschen. Auf der einen Seite sind sie sehr herzlich und können sich unbändig und ehrlich freuen, auf der anderen Seite können sie auch sehr traurig und verletzt sein, wenn sie Ablehnung oder Ausgrenzung empfinden.

Aufgrund eines anderen Stoffwechsels und einer verzögerten Vernetzung im Gehirn geht bei Menschen mit Down-Syndrom vieles langsamer. Sie stecken ihre Energie vor allem in das, was sie wirklich interessiert. Stress und Hektik finden bei Menschen mit Down-Syndrom keinen Platz. Von dieser Entschleunigung kann man sich in dieser schnelllebigen Welt ab und an ein Beispiel nehmen.

Inklusion in der Praxis

Interessenverbände setzen sich seit Jahrzehnten dafür ein, dass ein Leben mit Down-Syndrom als genauso lebenswert angesehen wird wie das Leben eines nicht behinderten Menschen.

Nach der UN-Konvention haben behinderte ebenso wie nichtbehinderte Kinder das Recht, eine Regelschule zu besuchen. Doch in der Praxis steht die Inklusion in Schule und Arbeitsplatz in Deutschland erst am Anfang. Zwar sind Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitern gesetzlich dazu verpflichtet, mindestens fünf Prozent ihrer Stellen mit Schwerbehinderten zu besetzen. Aber sie können stattdessen auch eine Ausgleichsabgabe zahlen, wofür sich leider die meisten Firmen entscheiden.

Menschen mit Down-Syndrom müssen sich bei jeder Form von Leistung mehr anstrengen als Menschen ohne Down-Syndrom. Dies führt dazu, dass sie langsamer oder früher erschöpft sind. Mit Lob und Förderung können Betroffene allerdings ihr Potential entfalten und Erstaunliches leisten.

Für die Teilhabe von Menschen mit Down-Syndrom ist es wichtig, dass es Menschen gibt, die ihnen etwas zutrauen. Diese Menschen wollen und dürfen nicht zurückgelassen werden. Alle Menschen haben das Recht darauf zu leben und glücklich zu sein – so wie sie sind. Und das ist gut so.

Mehr Informationen zum Thema „Down-Syndrom“ finden Sie unter:

Down-Syndrom Netzwerk Deutschland e.V. (down-syndrom-netzwerk.de)
Das Down-Syndrom Netzwerk Deutschland e.V

Arbeitskreis Down-Syndrom Deutschland e.V. mit bundesweiter Beratung (down-syndrom.org)
Arbeitskreis Down-Syndrom Deutschland e. V.

Im Landkreis Donau-Ries können Sie sich hier informieren und beraten lassen:

Beratungsstelle der Lebenshilfe Donau-Ries – Lebenshilfe Donau-Ries e. V. (lebenshilfe-donau-ries.de)
Lebenshilfe Donau-Ries

Beraten & Helfen – Sankt Johannes Stiftung
Stiftung Sankt Johannes

Quellen: Bundeszentrale für politische Bildung (Abrufdatum: 19.03.2021); Michaela Schmehl, zdfheute (Abrufdatum: 19.03.2021)