Gesundheitsregion plus Donauries stellt sich neu auf

Gesundheitsregion plus Donauries stellt sich neu auf

Gesundheitsregionplus Luftbild Nördlinger Ries G'sund bleiben

Gesundheitsregion Luftbild Nördlinger Ries

Landkreis Die „Gesundheitsregion plus Donauries“, die auf Initiative von Landrat Stefan Rößle im Jahr 2015 im Rahmen eines Förderprogrammes des Bayerischen Gesundheitsministeriums entstanden ist, hat sich personell und inhaltlich neu aufgestellt.

Neue Geschäftsstellenleiterin ist inzwischen Julia Lux, die zum Jahresbeginn Herbert Schmidt abgelöst hat. Schmidt wurde vom Landrat zum medizinischen Leiter der beiden Impfzentren im Landkreis berufen und musste die Führung der Gesundheitsregion deswegen aufgeben.

Ziel der Organisation ist es, durch unterschiedliche Aktivitäten und Projekte dazu beizutragen, eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung in den ländlichen Räumen mit all ihren Facetten sicherzustellen. Dazu gehört an erster Stelle die Vernetzung der Akteure im Gesundheitswesen der Region.

Im Gespräch mit unserer Zeitung sagte Julia Lux, dass die bereits mit ihrem Vorgänger eng zusammengearbeitet und einige Projekte auf den Weg gebracht haben. Ein Schwerpunkt sei dabei die Entwicklung einer Online-Plattform für Seniorinnen und Senioren gewesen. Mit der Plattform sollen Lux zufolge im Landkreis bestehende Angebote für die älteren Mitbürger gebündelt und zielgruppengerecht dargestellt werden. Lokale Akteure erhielten die Möglichkeit, ihre Kurse und Angebote in die Plattform einzugeben. Diese können anschließend aufgerufen und gegebenenfalls genutzt werden. „Das war unter Mithilfe der Kommunen viel Arbeit und vor allem sehr zeitaufwändig“, meinte Lux. Mittlerweile sei sie über die Homepage der Gesundheitsregion abrufbar.

Als neues Projekt will die Geschäftsstellenleiterin das Thema „Digitale Teilhabe im Alter“ aufgreifen und voranbringen. Dazu plant sie digitale Angebote für ältere Menschen  im Internet, beispielsweise Informationen über die Gesundheitspolitik im Allgemeinen.

Ein Hauptanliegen und quasi ein Dauerthema innerhalb der Gesundheitsregion ist und bleibt die hausärztliche Versorgung in der Region.

Aktuell ist der Landkreis Donau-Ries zwar noch ausreichend mit Hausärzten versorgt. Es deute sich allerdings an, dass dies in einigen Jahren nicht mehr der Fall sein könnte, weshalb man gegensteuern müsse, betont Landrat Rößle, der die Steuerungsgruppe der Gesundheitsregion leitet.

Julia Lux will vor diesem Hintergrund ein Konzept erstellen, das Mediziner bei der Nachfolgesuche für ihre Praxen unterstützt. „Hierbei sei es besonders wichtig, Anreize für junge Medizinstudenten zu schaffen“, so Lux. Unterstützt wird sie dabei von Sebastian Völkl, der Vorsitzender des ärztlichen Kreisverbandes Nordschwaben ist. Völkl wirbt für neue Ideen, um junge Mediziner für die Region Donau-Ries zu gewinnen. Hierzu gehörten neben entsprechenden Werbeaktivitäten mittelfristig die Etablierung der Donau-Ries-Kliniken als Lehrkrankenhäuser.

Sebastian Völkl rennt mit diesem Vorschlag offene Türen beim gemeinsamen Kommunalunternehmen (gKU) ein. Nach Angaben von Stefan Rößle gebe es in dieser Richtung bereits seit geraumer Zeit Gespräche mit dem Universitätsklinikum in Augsburg.

Als weiterer Schritt für die Anwerbung von Nachwuchsmedizinern für den Landkreis plant die Gesundheitsregion plus in engem Schulterschluss mit dem ärztlichen Kreisverband eine regionale Erhebung der hausärztlichen Versorgungssituation mittels einer Befragung. Die Ergebnisse sollen dann dazu dienen, passgenaue Lösungen zu erarbeiten.

Der Vorstandsvorsitzende des gKU, Jürgen Busse, sieht die Gesundheitsregion plus nach mittlerweile mehrjähriger Erfahrung als wichtigen Baustein für das Gesundheitswesen im Landkreis Donau-Ries. Deshalb habe man sich entschieden, nach der ersten Förderperiode auch in eine zweite zu gehen und die entsprechenden Zuschussgelder beim Freistaat zu beantragen.

Text: Bernd Schied